Schach!

Rede von Johannes Honné

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Dr. Splett, liebe Gisela, sehr geehrte Familie Latchin, liebe Schachspieler,
Albert Latchin, der heute geehrt werden soll, hat einen ganz wesentlichen Teil seiner Freizeit für die Förderung des Schachs verwendet.
Als derjenige, der wohl am längsten Albert kennt, möchte ich einige einleitende Worte sagen, bevor Frau Staatssekretärin Splett die Laudatio hält und dann ein Sohn von Albert den Abschluss bildet.
In jungen Jahren hatte ich einen guten Überblick über die Freilandschachspiele der Region: Manchmal bin ich mit dem Fahrrad nach Baden-Baden gefahren und habe dort Schach gespielt. Oder nach Bad Wildbad.
Aber nirgendwo waren die Spiele so umsorgt, wie in Bad Herrenalb. Albert ist mir zum ersten Mal bewusst in Erinnerung, als vor etwa 40 Jahren dort jemand war, der sich um alles kümmerte – wie selbstverständlich, obwohl er kein Angestellter der Stadt war.
In heutiger Zeit sieht es anders aus: Die Freilandschachbretter der Region sind inzwischen verwaist, nur in Baden-Baden spielen gelegentlich Leute, aber nicht auf dem Niveau wie in Karlsruhe.
Hier ist dagegen fast immer etwas los. Es hat sich eine unorganisierte Gemeinschaft gebildet, die nur dadurch zusammen gehalten wird, dass jemand da ist, der sich kümmert. Das hat Albert sehr lange erledigt. Eigentlich hatte Wolfgang Weiser die Idee, ihm zu seinem 100. Geburtstag, also zu Lebzeiten, als Dank eine Erinnerungstafel zu widmen.
Der Text war schon formuliert, 280 Euro Spenden dafür gesammelt. Aber dann kam die Nachricht, dass es Albert sehr schlecht ginge, und schließlich, dass er gestorben sei. Daraufhin haben wir den Text umgestellt, mit Todesdatum versehen, und Wolfgang hat die Tafel erstellen lassen.
Der Text ist bewusst auf das Notwendige reduziert. Das Bild hat leider einen Farbstich. Diejenigen, die sich darum gekümmert haben, versichern, dass der schon im Original so war. Und ich versichere, dass kein Mitglied der Partei, zu der diese Farbe gehört, beim Bild beteiligt war:-)
Wir wollen diese Einweihung auch nutzen, um die Öffentlichkeit auf diese Schachfelder aufmerksam zu machen. Denn nur, wenn die kritische Masse überschritten bleibt, kann jeden Nachmittag bei einigermaßen gutem Wetter jemand einfach so hier hinkommen zum Schachspielen. Wenn so etwas einmal eingeschlafen ist, wäre es ungleich schwerer, es neu zu beleben. Unser Dank gilt deshalb auch denen, die in der „Frühschicht“ (so nenne ich es) als Erste hier sind und die Kisten aufschließen.
In England kommt zur Enthüllung einer Gedenktafel ein Mitglied der königlichen Familie. Wir konnten eine leibhaftige Staatssekretärin gewinnen, die für die Schlösser und Gärten des Landes zuständig ist.
Bitte schön, Frau Staatssekretärin im Finanzministerium Dr. Splett!

Rede von Peter Latchin

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Dr. Splett, sehr geehrter Herr Honné, liebe Schachspieler des Karlsruher Schlossgartens,

stellvertretend für meinen am 27.01.2024 verstorbenen Vater Albert Latchin und seiner Familie, möchte ich mich bedanken

• bei Frau Staatssekretärin Dr. Splett für die feierliche Rede und für die Einweihung der Gedenktafel
• bei Herrn Honné als Vertreter der Schachspieler für seine einleitenden Worte und die Organisation
• bei Herrn Wolfgang Weiser für die Idee und die Erstellung der Tafel
• bei den Schachspielern des Schlossgartens für die großzügigen Spenden, welche die Aufstellung der Gedenktafel für Albert möglich gemacht haben.

Am 24.12. konnte mein Vater im familiären Kreis seinen 100. Geburtstag feiern. Sein Wunsch war es, an wärmeren Tagen wieder zu Euch Schachfreunden in den Schlossgarten zurückzukehren. Leider kam es dazu nicht mehr. Er wurde seinem Wunsch gemäß anonym auf dem Hauptfriedhof beerdigt.
Abschließend möchte ich mich bei allen herzlich für diese besondere Ehrung meines Vaters bedanken.