Ich würde dem Kerl gerne die Brille aus dem Gesicht reißen und darauf herumtrampeln, wie in diesem uralten Film von Woody Allen mit dem Titel „Take the money and run“ (die deutsche Übersetzung ist schlecht: „Woody, der Unglücksrabe“).
Erzählt wird die Chronik des Untergangs eines Bankräubers.
Die Hauptfigur in dem Film ist der Kriminelle Vergil Starkwell, natürlich dargestellt von Woody Allen. In seiner Jugend nimmt man ihm immer wieder die Brille aus dem Gesicht und zertrampelt sie. Sein über alles geliebtes Cello wird ebenfalls oft Opfer von Vandalismus.
Das ist aber nebensächlich, denn in Wahrheit geht es um instrumentell-dissoziales Verhalten.
Virgil wird am Ende zu 800 Jahren Haft mit der Chance auf vorzeitige Haftentlassung verurteilt.
Der Film hat die Form einer Collage. Es gibt Fake-Interviews und rasante Black-Out Gags.
Ich persönlich liebe die absurden Monologe:
„Nach 15 Minuten wollte ich sie heiraten. Nach 30 Minuten hatte ich die Idee, ihr die Handtasche zu entreißen, völlig aufgegeben.“
Für die New York Times schrieb ich damals in einer Filmkritik:
Schon als kleiner, rothaariger Junge mit schlechtem Sehvermögen wird Virgil Starkwell, der Held von Woody Allens „Take the Money and Run“, vom Schicksal verraten – und zwar durch die einfache Tatsache, dass er zwar aggressiv ist, aber eben auch ein Schlemihl.
Ich verwerfe den Plan mit der Brille und bezahle. 10 Croissants in einer Confiserie in Auteuil kosten auch nicht weniger.
