Die Augenlider fallen mir zu.
Auf einmal schwebe ich über ein Korallenriff mit bunten Fischen, Meeresschildkröten und Haien.
Große Mantas tauchen lautlos aus der Tiefe des Ozeans auf.
Neugierig umkreisen sie mich.
Ein Orchester spielt „Los sueños“ von Astor Piazzolla.
Die Mantas tanzen elegant zur Musik. Sie bewegen sich perfekt zum Rhythmus.
In einem Dialog voller giros, mulinetas und volcadas versinken die wunderbaren Kreaturen ineinander und formieren sich zu einem unvergleichlichen Wasserballett.
Immer wieder probieren sie neue Figuren, legen Pausen ein, neigen sich geschmeidig zur Seite oder schwimmen hautnah aneinander vorbei, ohne sich dabei zu berühren.
Ein fantastisches Schauspiel.
Die majestätischen Meeresbewohner scheinen auf eine subtile Weise miteinander zu kommunizieren.
Ein Bandeon spielt „Oblivion“, immerzu hört man traurige, sehnsuchtsvolle Akkorde die sich ständig wiederholen. Die Musik erzählt in fragilen Strichen eine Geschichte, deren Worte und Sätze mit hauchzarten Fäden zu einem federleichten Gebilde vernäht sind.
Die Seufzer in c-moll enden nicht, Sequenz reiht sich an Sequenz, eine kaum greifbare Melodie, die sich unaufhaltsam den Weg in das Herz bahnt.