
Zufälligerweise war ich bei diesem Bayern-Spiel anwesend und durfte unerkannt dem Dialog der beiden Spielerfrauen (Cathy lebt seit 2021 von Mats Hummels getrennt) lauschen. Es gab Überraschendes, ja Erstaunliches zu hören, seitdem bin ich ein großer Fan von Cathy und Lisa.
Glücklicherweise ließ ich instinktiv das Band mitlaufen und stelle euch hier das Transkript vor.
Tiefe und die Selbstreflexion beider Protagonistinnen sind beeindruckend und erinnern uns daran, Vorurteile abzulegen. Nach dem freundschaftlichen Dialog entstand dann das berühmte Selfie:
Cathy: Hast du eigentlich schon einmal über das Bild des Lebens nachgedacht?
Lisa: Ständig (tiefer Seufzer): Die Aufgabe, das Bild des Lebens zu malen, so oft sie auch von Dichtern und Philosophen gestellt wurde, ist trotzdem unsinnig: auch unter den Händen der größten Maler-Denker sind immer nur Bilder und Bildchen aus einem Leben, nämlich aus ihrem Leben, entstanden — und nichts Anderes ist auch nur möglich. Im Werdenden kann sich ein Werdendes nicht als fest und dauernd, nicht als ein „Das“ spiegeln.
Cathy: (nachdenklich): Wie wahr Lisa. Nichts wird dem Menschen schwerer, als eine Sache unpersönlich zu fassen: ich meine, in ihr eben eine Sache und keine Person zu sehen; ja man kann fragen, ob es ihm überhaupt möglich ist, das Uhrwerk seines personenbildenden, personendichtenden Triebes auch nur einen Augenblick auszuhängen. Verkehrt er doch selbst mit Gedanken, und seien es die abstraktesten, so, als wären es Individuen, mit denen man kämpfen, an die man sich anschließen, welche man behüten, pflegen, aufnähren müsse.
Lisa: 2:0
Cathy: Thomas?
Lisa (freudig): Ja, aber trotzdem, wenn es den Nebeln einer metaphysisch-mystischen Philosophie gelingt, alle ästhetischen Phänomene undurchsichtbar zu machen, so folgt dann, dass sie auch unter einander unabschätzbar sind, weil jedes Einzelne unerklärlich wird. Dürfen sie aber nicht einmal mehr mit einander zum Zwecke der Abschätzung verglichen werden, so entsteht zuletzt eine vollständige Unkritik, ein blindes Gewährenlassen; daraus aber wiederum eine stätige Abnahme des Genusses an der Kunst (welcher nur durch ein höchst verschärftes Schmecken und Unterscheiden sich von der rohen Stillung eines Bedürfnisses unterscheidet).
Cathy: Ge ma was trinken?
Lisa: Logo.